Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern

 

 
 
Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern (LAMB)

Der Sprecher

LtdAkD. Dr. Hartmut Beister, LMU München,
Department Psychologie, Geschäftsstelle, Leopoldstr.13, 80802 München
Tel. +89-2180 2156, Fax +89-2180 99 2156,
Email Beister@LMU.de

Akademischer Mittelbau bereit zur Neugestaltung der Universitäten

Kooperationstagung der Hanns-Seidel-Stiftung mit der Bundesvertretung Akademischer Mittelbau (BAM) und der Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern (LAMB)

„Autonomie für die Universität der Zukunft - Perspektiven für den Nachwuchs“ - zu diesem Thema trafen sich am Samstag, den 3. Juli, und Sonntag, den 4.Juli 2004, die Vertreter des akademischen Mittelbaus aus den bayerischen Universitäten und aus ganz Deutschland in der Hanns-Seidl-Stiftung in Kloster Banz. Wenn die bayerische Staatsregierung im nächsten Jahr das Bayerische Hochschulgesetz grundlegend reformieren möchte, wollen die bayerischen Assistenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Gestaltung der Universität der Zukunft mitwirken.

Neben dem österreichischen und schweizerischen Modell war ein Teil der Delegierten besonders von den Modellen der TU Darmstadt und der Stiftungsuniversität Göttingen fasziniert. Denn diese Universitäten hätten erkannt, dass Autonomie nicht nur eine Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch eine Frage der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Universitäten ist. Es mag mit der Gründungsgeschichte deutscher Universitäten zusammenhängen: Denen wurde ihre Autonomie durch einen "landesherrlichen Gewährungsakt“ verliehen und die sind eben nicht wie amerikanische Universitäten als freiwilliger Zusammenschluss der Lehrenden und Forschenden entstanden. Deshalb glauben viele Universitätsangehörige in Deutschland immer noch, ihre Autonomie könne allein durch eine Art Gnadenakt des Parlaments qua Hochschulgesetzgebung verliehen werden und nicht durch erfolgreiche selbstständige unternehmerische Tätigkeit. Ein solches unternehmerisches Denken setzt eine Veränderung in den Köpfen vieler Universitätsangehöriger voraus, deren Denken immer noch zu sehr in den Strukturen einer Beamtenuniversität verhaftet bleibt.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, wie entscheidend das Ausmaß der Gewährung von Autonomie für den Erfolg der geplanten Hochschulreform ist. Globalhaushalt und Organisationsautonomie allein würden zwar helfen, das Hochschulgesetz zu verschlanken und die Verwaltung zu vereinfachen, ist aber nach Meinung der Referenten dieser Tagung zu wenig als Voraussetzung für die Bildung einer starken corporate identity und für die Generierung eines freien Wettbewerbs mit entsprechender Rückwirkung auf den allgemeinen Leistungswillen. Eine Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Verbesserung der Personalentwicklung und der Arbeitsbedingungen für den akademischen Mittelbau müssten sich als Konsequenz daraus ergeben.

Die Tagung hat allerdings auch gezeigt, dass mit der Einrichtung von mehr Autonomie für die Hochschulen auch Risiken verbunden sind, besonders für den akademischen Mittelbau. In der Überzeugung aber, dass es für die Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben der Hochschulen keine Alternative gibt, ist der akademische Mittelbau unter entsprechenden Rahmenbedingungen trotzdem bereit, bei der Neugestaltung der Universitäten in Deutschland für mehr Autonomie mitzuwirken.

Presserklärung als PDF-Dokument

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letzte Änderung 06.07.2004

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