Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern

 

 
 
Presseerklärung der 38. Delegiertenversammlung
der Landesvertretung Akademischer Mittelbau Bayern (LAMB)
in der Universität
Erlangen/Nürnberg
am Samstag, den 15. Mai 2004


Autonomie – Hoffnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs?

Minister Goppel bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern Bayerns

Am Samstag, den 15. Mai, diskutierten Staatsminister Goppel, Ministerialrat Störle und der Rektor der Friedrich-August-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Grüske, mit der „Landesvertretung akademischer Mitarbeiter Bayern" (LAMB) anlässlich deren 38. Delegiertentreffen in Erlangen die bevorstehende Umstrukturierung der bayerischen Hochschulen. Nach dem Willen der Staatsregierung wird es eine grundlegende Reform, die Mitte nächsten Jahres im Landtag verabschiedet werden soll. Auf einer Klausurtagung in der Hanns-Seidl-Stiftung in Kloster Banz Mitte September will die CSU dafür Eckpunkte festlegen.

Steigende Studentenzahlen, mehr Betreuungsbedarf und Prüfungsaufwand durch die neuen internationalen Studiengänge des Bachelor und Master, neue zeitaufwendige Auswahlgespräche mit Studienanfängern, gleichzeitige Stellen- und Mittelkürzungen, ungünstige Karrierechancen, kurzfristige Beschäftigungsverträge, reduzierte Gehaltsaussichten sowie Unklarheit künftiger staatlicher Sparmaßnahmen, die möglicherweise zu weiteren Schließungen von Instituten und Studiengängen führen, - das alles wirkt demotivierend auf den wissenschaftlichen Nachwuchs an den Hochschulen. Dazu droht eine Erhöhung der Lehrdeputate, was die Forschung zunehmend zu Wochenend- und Feierabendtätigkeit werden lässt, während gleichzeitig die internationale Konkurrenz und Herausforderung zunimmt. Die Qualifizierung zum Hochschullehrer dürfte selten so wenig attraktiv für den Nachwuchs an den Universitäten gewesen sein wie heute. Umso dringender sind gesetzliche Verbesserungen nötig, die kurzfristig dem wissenschaftlichen Nachwuchs, der kommenden geistigen Elite, mehr Freiheit und Mitverantwortung zugestehen und Habilitanden und Juniorprofessoren bessere Perspektiven für die Zeit nach erfolgreicher Qualifikation eröffnen.

Wie wirkliche Autonomie und uneingeschränkter Wettbewerb dem Nachwuchs wieder mehr Hoffnung geben könnte, wurde kontrovers diskutiert, wobei das Autonomie-Modell von Baden-Württembergs Hochschulgesetzentwurf eher als Verschlechterung für die Nachwuchsperspektiven angesehen wurde. Eigene Vorstellungen zu entwickeln und Lösungen zu finden, wird auf der Klausurtagung der LAMB am 3./4. Juli 2004 in der Hanns-Seidl-Stiftung in Kloster Banz Gelegenheit sein. Zu dem Thema „Autonomie als Zukunft der Universität und als Perspektive für den Nachwuchs“ werden Experten aus Österreich, der Schweiz und Präsidenten von den Pilotprojekten der Universität Göttingen und TU Darmstadt sprechen.

Der gesamte Vorstand der LAMB und Hartmut Beister als Sprecher wurden für die nächsten zwei Jahre einstimmig wieder gewählt.

München, am 15.05.2004,

Der Vorstand der LAMB

Sprecher: Dr. Hartmut Beister,
LMUniversität München, Department Psychologie
Leopoldstr.13, 80802 München
Tel.: +89 - 2180 2156, Fax: +89 - 2180 99 2156
Email: Beister@lrz.uni-muenchen.de

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letzte Änderung 26.11.2003 Adi Palm

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